Vergewaltigung im Unipark war erfunden

Jedes Jahr werden mehr als 80 Kriminalfälle in Stuttgart frei erfunden – die angebliche Vergewaltigung einer Studentin im Stadtgarten gehört nun auch dazu. Die Frau gab zu, den Fall vorgetäuscht zu haben.

Sie hatte ursprünglich behauptet, ein Mann habe sie mitten im Unipark von hinten angefallen, sie in ein Gebüsch gezerrt, mit einem Messer bedroht und versucht zu vergewaltigen. Sie wehrt sich und kann in höchster Not entkommen, trug aber im Bereich des Schüsselbeins Schnittverletzungen davon. Die Täterbeschreibung von ihr war ein 25-jähriger schlanker Südländer mit Dreitagebart und Jogginganzug, nachdem die Polizei fortan intensiv im Umland des Uniparks suchte.

Erst als sich „Ungereimtheiten zwischen der Aussage der 20-Jährigen und den gesicherten Spuren“ ergaben, wurde die Fahndung aufgegeben. Die Betroffene hatte sich in Widersprüche verwickelt und zugegeben, dass sie den Fall vorgetäuscht habe. Ihr Motiv blieb unklar, könnte allerdings mit einer psychischen Erkrankung erklärbar sein. Die junge Frau erwartet nun ein Strafverfahren wegen Vortäuschens einer Straftat.

Vorgetäuschte Straftaten sind gar nicht selten

Vorgetäuschte Straftaten sind in Stuttgart gar nicht selten: 83 Fälle sind in der polizeilichen Kriminalstatistik vom vergangenen Jahr (2017) als frei erfunden registriert, im Jahr davor waren es 86. Meist handelte es sich um angebliche Raubüberfälle oder Diebstähle, weniger um Sexualdelikte.

Weiterlesen: Vergewaltigung im Unipark erfunden (Esslinger Zeitung)

Presseschau in Social Media: Vergewaltigung im Unipark in Stuttgart erfunden

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