Dem Politiker Stefan Gelbhaar (MdB, B90/Grüne) wurde von einer Frau (Anne K.) ein sexueller Übergriff vorgeworfen. Er soll der Frau eine Substanz ins Getränk gemischt, sie nach Hause gebracht und dort sexuell übergriffig gewesen sein. Ihm wird des Weiteren sexuelles Fehlverhalten vorgeworfen, insbesondere Frauen in mehreren Fällen gegen deren Willen berührt, geküsst und in einem Fall gar ausgezogen zu haben.
Später stellte sich heraus, dass die entscheidenden Anschuldigungen von einer Parteikollegin unter falscher Identität lanciert und tatsächlich frei erfunden waren. Der RBB hatte vorschnell über diesen Fall berichtet ohne die Quelle dieser Anschuldigung auch nur ansatzweise zu prüfen und hat nun alle Beiträge zurückgezogen. Ob auch die anderen Frauen ihn falsch beschuldigt haben, wird nun überprüft.
Dennoch kosteten die Anschuldigungen ihn nun seinen Platz bei den Grünen für die Bundestagswahl. Er verzichtete auf seinen Platz auf der Grünen-Landesliste.
Schaden für metoo-Bewegung?
Journalistinnen betonen unisono, welchen Schaden der Fall Stefan Gelbhaar angeblich der #metoo Bewegung zugefügt habe, dabei wurde auch am Ende Kevin Spacey freigesprochen.
Der Schaden, den die Gelbhaar-Affäre anrichtet, ist riesig, für den Politiker selbst, für die Grünen, für alle Frauen, die wirklich belästigt werden – und denen man womöglich weniger glaubt.
Kolumne von Sabine Rennefanz für SPIEGEL.de

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